In der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf sind bekannte Werke der Düsseldorfer Malerschule (1819-1918) als großformatige, hochwertige Repro-Installationen zu sehen – installiert in Straßen, die Namen von Künstlern aus jener Epoche tragen. Die der Street Art entlehnten Präsentationen sprechen Anwohner ebenso wie Vorbeigehende an und bereichern die oftmals triste Umgebung mit einem belebenden und verschönernden Element.
30 Straßen der Stadt am Rhein sind nach Malerschülern benannt. Warum also nicht deren Kunst sozusagen vor Ort zeigen? Dies erscheint umso wertvoller, da kaum ein Bewohner, eine Bewohnerin dieser Straßen die Namensgeber und ihre Werke kennt. Aus dieser Überlegung heraus entwickelte die Künstlerin Inge Sauer im Jahr 2018 gemeinsam mit der Projektentwicklerin Susanne Dickel ein interdisziplinäres Konzept.
Inzwischen bringt Inge Sauer mit dem Verein „Unsere Straßen – unsere Künstler“ Bilder von Malern in die nach ihnen benannten Straßen. Das elf Meter hohe Bildnis auf der Fassade des ehemaligen Kaufhofs an der Schadowstraße ist das größte bisher ins Stadtbild gebrachte Werk. Es zeigt den jungen Friedrich Wilhelm von Schadow, später bedeutender Direktor der Kunstakademie. Auch auf dem nach dem Maler Theodor Mintrop benannten Mintrop-Platz sowie in der Bendemannstraße, benannt nach dem Künstler Eduard Bendemann, konnten großflächige Poster angebracht werden. Im Golzheimer Friedhof, heute ein Park, hängen zudem große Fahnen mit Porträts der dort begrabenen Künstler. Weitere Aktionen sind in Planung.
