So rettest du dein Festessen bei Küchenpannen

Magazin, 13.12.2016

Der Dezember ist die Zeit der großen Festessen. Umso schlimmer, wenn etwas versalzen oder verkocht ist. Diese Tipps helfen, Menümengen zu planen, Speisen bei Küchenpannen vor dem Müll zu retten und Reste weiterzuverwenden.

Speisereste machen durchschnittlich zwölf Prozent der weggeworfenen Lebensmittel in Privathaushalten aus. Da an Weihnachten üppig und meist für viel mehr Personen als sonst gekocht wird, ist die Gefahr besonders groß, dass zu viel Gekauftes oder Gekochtes nicht verbraucht wird. In die Tonne wandern dann nicht nur wertvolle Zutaten, sondern auch Zeit und Energie, die wir in das Festmahl gesteckt haben. Wie kann man Wegwerffallen vermeiden und trotzdem festlich auftischen?

 

Pläne schmieden vor dem Fest

Die erste Falle lauert beim Einkauf: Es landet schnell zu viel im Einkaufswagen – denn wer möchte schon, dass die Gäste mit knurrenden Mägen nach Hause gehen? Bei der Kalkulation der Portionsgrößen hilft der Partyplaner von Zu gut für die Tonne!. Man gibt die erwartete Personenzahl ein und er errechnet die richtige Menge an Speisen und gibt so eine Orientierungshilfe beim Einkauf. Neben der Anzahl an Personen und der Gänge lässt sich auch einstellen, ob man eher Normal-, Viel- oder Wenigesser zu Gast hat. Vor dem Einkauf sollte man außerdem einen Blick in den Vorrats- und Kühlschrank werfen: Vielleicht findet man dort noch angebrochene Packungen oder Reste wie angeschnittenes Gemüse, die mit verkocht werden können. Auch hart gewordene Brötchen kannst du mit verwenden, indem man daraus zum Beispiel Klöße macht. So lassen sich bei guter Planung mit dem Festessen auch Reste verwerten.

 

Versalzen, verkocht, zu scharf – Tipps bei Kochpannen

Kochpannen sind immer ärgerlich – aber wenn Gäste erwartet werden, umso schlimmer. Mit diesen Tipps kannst du dein misslungenes Festessen vor der Tonne retten und daraus ein leckeres Mahl für deine Gäste machen:

  • Fisch oder Fleisch ist versalzen, zu scharf oder zu trocken: Schneide den Fisch oder das Fleisch in sehr kleine Stückchen und mische sie mit Beilagen, zum Beispiel mit Reis oder Gemüsestückchen. Ist zu viel Salz oder Schärfe das Problem, sollten die Beilagen ungewürzt sein. Bei Fleisch kannst du Schärfe auch mit Honig etwas abmildern. Zu trocken gewordene Fleisch- oder Fischstückchen sollten längere Zeit in einer Soße ziehen. Das funktioniert auch mit einer schnellen Sahnesoße oder Tomatensoße aus dem Glas, wenn du keine Fleisch- oder Fischsoße gemacht hast.
  • Das Fleisch ist leicht angebrannt: Schneide die zu dunkle Kruste ab und verstecke sie – zum Beispiel unter einer Mischung aus frischen Kräutern und angerösteten, selbst gemachten Semmelbröseln oder lecker gewürzten Tomatenstückchen. Wenn das Fleisch sehr saftig ist, kannst du die Schnittstelle auch ganz kurz anbraten. Achtung: Nicht zu lange braten, sonst wird das Fleisch trocken.
  • Die Soße ist zu fettig: Du kannst Fett zum Glück ganz einfach entfernen. Dazu nimmst du die Soße vom Herd und lässt sie stehen, bis sich das Fett oben absetzt. Nun schöpfst du es mit einem Esslöffel ab. Bei Sahnesoßen funktioniert das nicht, aber sie lassen sich mit Brühe strecken.
  • Soßen oder Suppen ist versalzen: Du kannst sie mit Sahne, Wasser und gegebenenfalls einem kleinen Schuss Wein strecken. Schmeckt die Soße oder Suppe noch fade, füge Kräuter, etwas Pfeffer und fein gewürfelte, angebratene Zwiebel- und Knoblauchstückchen zu. Damit es richtig gut schmeckt, lässt du alles mehrere Minuten köcheln.
  • Die Soße oder Suppe ist klumpig: Streiche sie einfach durch ein Sieb. Dann pürierst du die herausgefilterten Gemüsestückchen und gibst sie wieder in die Suppe.
  • Das Beilagengemüse ist verkocht: Kein Problem – es lässt sich prima zu Püree oder Suppe verarbeiten. Nicht nur Kartoffeln, sondern auch Gemüse wie Sellerie, Brokkoli und Möhren kannst du mit einem Schuss Sahne oder Butter und einer Prise Muskatnuss so zubereiten. Zum Möhrenpüree passt etwas frisch geriebener Ingwer gut. Jedes Püree kannst du strecken und so zur Gemüsesuppe machen. Am einfachsten geht das mit etwas Brühe, mit Sahne oder Crème fraîche. Wenn jetzt die Beilage zum Hauptgang fehlt: Einfach eine Scheibe Weißbrot mit Kräuter- oder Knoblauchbutter dazu reichen und dann die Suppe als Zwischengang servieren. Das macht die Gäste auf jeden Fall satt.
  • Die selbst gemachte Mayonnaise teilt sich in Öl und Ei: Erwärme sie im warmen Wasserbad und unter Rühren langsam auf Zimmertemperatur, bis sich beides verbindet.
  • Das Dessert ist nicht fest  geworden: Rühre eingeweichte Gelatine oder aufgelöste Speisestärke unter und stelle es noch mal kalt. Wenn dafür keine Zeit ist, kannst du einfach Sahne steif schlagen und sie untermischen. Dann ist das Dessert nicht ganz fest, aber das muss eine sahnige Dessertcreme ja auch nicht sein.

 

Was tun mit Resten?

Trotz guter Planung lassen sich Reste nicht ganz vermeiden. Egal ob Gans, Wild, Karpfen, Rotkohl oder Kartoffelklöße – für Gekochtes gilt: abkühlen lassen, dann erst luftdicht verschließen und in das oberste Kühlschrankfach stellen. Stellt man warme Gefäße in den Eisschrank, erhöht sich dort die Temperatur, Bakterien können sich schneller vermehren und eingelagerte Lebensmittel verderben. Nebenbei spart man so Energie und Geld, weil der Kühlschrank nicht auf Hochtouren arbeiten muss, um wieder herunterzukühlen. Im Kühlschrank bleiben die Gans vom Fest und zubereitetes Fleisch noch bis zu drei Tage genießbar, gegarter Fisch und Beilagen wie Gemüse zwei Tage. Im Tiefkühlschrank  bei minus 18 Grad Celsius halten sich fertige Speisen bis zu drei Monate, Fleisch –  je nach Art und Fettgehalt – 3 bis 12 Monate und rohes Gemüse mindestens ein halbes Jahr. Fisch eignet sich nur frisch zum Einfrieren, den gegarten Karpfen vom Fest kann man also besser verarbeiten, zum Beispiel in einer Fischsuppe. Zu viel gekauftes Gemüse waschen und zerkleinern, dann lässt es sich portionsgerecht einfrieren und später leichter weiterverarbeiten. Gut geeignet sind wiederverwendbare Gefrierdosen aus Kunststoff oder kältebeständigem Glas. 
Eine weitere Möglichkeit, den Resten Herr zu werden: Für die Gäste Gläser oder Behälter bereitstellen. So können sie sich vom Festschmaus etwas mit nach Hause nehmen.

 

Der Tag danach: Restemenüs zaubern

Die Reste neu zu kombinieren, spart nicht nur Ressourcen, sondern auch Zeit. Am Tag nach dem Festtag kann man mit den Resten ein kreatives Menü zaubern. Reste vom Weihnachtsbraten lassen sich zum Beispiel als kalter Aufschnitt zum Frühstück genießen oder mit Spätzle und Zwiebeln in der Pfanne als "Bratengröstl" zubereiten. Weitere Rezeptideen findest du in "Schon gewusst?" und in unserer Rezeptdatenbank für "Beste Reste".

 

Quelle: https://www.zugutfuerdietonne.de 

Tags: Ratgeber

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Weihnachtsmenü